Das Glück am Schattenhang

Die Bergbauernfamilie T. in Holderbank SO nimmt ihr Schicksal in die eigenen Hände und tut alles, um zu reüssieren. Darum hilft die Coop Patenschaft für Berggebiete mit.

Ferien? «Sicher nicht». Ausgang? «Ist ewig her». Luxus? Diesmal zögert Marlies einen Moment und sagt dann: «Luxus, das ist für uns hier leben zu dürfen, vier gesunde Kinder ins Leben zubegleiten». Ihr Mann Beat nickt: «Es ist vielleicht nicht Luxus, aber ein grosses Glück, jeden Morgen um halb fünf in den Stall zu gehen und die Kühe zu melken. Es ist Glück, für unsere Familie dazu sein». Zu dieser Familie gehören eben noch Amanda, Roman,Jessica und das Nesthäckchen Sophie.

Marlies wollte nicht unbedingt Bäuerin werden. Aber heute kann sie sich nichts anderes mehr vorstellen. Denn wie das Leben halt so spielt: Die ausgebildete Köchin traf auf ihren Mann Beat. Der gelernte Landwirt und Zimmermann hat seit Kindsbeinen nur einen Traum: Bauer sein. Aber beide hatten keinen eigenen Hof. Also pachteten sie den Betrieb am Schattenhang. Der Namekommt nicht von ungefähr: Etwa vier Wintermonate lang scheint hier die Sonne nicht. «Aber das spielt keine Rolle. So wie es ist, sind wir zufrieden», sagt der Bauer. Doch dann sollte der Betrieb verkauft werden. «Wir legten alles zusammen und rechneten –doch es reichte nicht», sagt die Bäuerin.

Also richteten sich die beiden an die Coop Patenschaft für Berggebiete. «Wir haben den Betrieb genau angeschaut», sagt Patenschaft-Mitarbeiter Michael Borbély. Dabei hat sich gezeigt, dass Marlies und Beat bescheiden leben, gut ausgebildet sind und sehr gut wirtschaften. «Wir haben uns darum entschlossen,die Familie zu unterstützen», so Borbély. Die 24 Hektaren Landwären ohne die Patenschaft wohl in andere Hände gegangen. Und möglicherweise wäre dann ein für den Erhalt der Berglandwirtschaft so wichtiger Familienbetrieb verschwunden. «Wir sindder Coop Patenschaft darum sehr dankbar», sagt die Bäuerin. «Diese Grosszügigkeit ermöglicht uns unsere Existenz.»